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ToggleKurzfassung:
- Ein dumpfes Gefühl im Ohr kann viele Ursachen haben – von harmlosen Druckveränderungen über Ohrenschmalzpfropfen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen wie einem Hörsturz oder Morbus Menière.
- Oft helfen einfache Maßnahmen wie Druckausgleich, Wärme oder eine gute Ohrenhygiene, um die Beschwerden zu lindern.
- Wenn die Symptome länger anhalten oder von Schmerzen, Flüssigkeitsaustritt oder Hörverlust begleitet werden, sollten Sie unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.
Was steckt hinter einem dumpfen Gefühl im Ohr?

Ein dumpfes Gefühl im Ohr kann sehr unangenehm sein – viele Betroffene beschreiben es so, als hätten sie Watte im Ohr oder als wäre der Gehörgang irgendwie blockiert. Plötzlich klingt alles leiser, gedämpfter – fast so, als würde man unter Wasser hören.
Dieses Phänomen kann viele Ursachen haben. Häufig steckt eine harmlose Druckveränderung dahinter, etwa beim Fliegen, Tauchen oder bei einem starken Schnupfen. Auch eine Ohrenschmalzansammlung oder eine Mittelohrentzündung können das dumpfe Hören auslösen.
In manchen Fällen kann ein dumpfes Gefühl im Ohr aber auch ein Warnzeichen für eine ernstere Erkrankung sein – zum Beispiel für einen Hörsturz. Deshalb sollte man dieses Symptom nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Mögliche Auslöser für ein dumpfes Gefühl im Ohr
Ein dumpfes Gefühl im Ohr kann viele verschiedene Ursachen haben – einige davon sind ganz harmlos, andere erfordern medizinische Abklärung. Hier stellen wir Ihnen die häufigsten Auslöser vor:
1. Druckveränderungen
Ein plötzlicher Höhenunterschied – sei es beim Fliegen, Tauchen, Autofahren im Gebirge oder in der Seilbahn – kann das Gleichgewicht im Ohr durcheinanderbringen. Dabei entsteht ein unangenehmes Druckgefühl, als sei das Ohr zu.
In den meisten Fällen hilft ein bewusster Druckausgleich: Schlucken, Kauen oder Gähnen bringen oft schon Erleichterung. Ist der Druck besonders hartnäckig, können Sie die sogenannte Vasalva-Methode anwenden: Halten Sie sich die Nase zu und versuchen Sie vorsichtig, durch die Nase auszuatmen – ohne die Wangen aufzublasen.
2. Verspannungen
Manchmal steckt hinter dem dumpfen Gefühl im Ohr eine ganz andere Ursache – etwa Verspannungen im Kiefer- oder Nackenbereich. Wer mit den Zähnen knirscht, den Kiefer überlastet oder nachts in ungünstiger Haltung schläft, kann am nächsten Morgen mit Druck auf dem Ohr aufwachen.
Auch Stress oder eine schlechte Haltung am Arbeitsplatz können die Muskeln im Nacken verspannen und dadurch Ohrsymptome hervorrufen. In solchen Fällen hilft meist Physiotherapie. Aber auch ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz, gezielte Entspannung und ein gutes Kopfkissen können vorbeugen.
3. Mittelohrentzündung
Ein verstopftes, dumpfes Ohr kann auf eine Mittelohrentzündung hindeuten. Besonders bei Kindern tritt diese Erkrankung häufig auf, aber auch Erwachsene sind nicht davor gefeit.
Typisch sind ein drückendes Gefühl, Berührungsempfindlichkeit und manchmal sogar Flüssigkeitsaustritt aus dem Ohr. In schweren Fällen kommen Fieber, Übelkeit oder Erbrechen hinzu. Meist dauert eine Mittelohrentzündung nur wenige Tage, kann aber auch länger anhalten.
Hintergrund ist oft ein Infekt der oberen Atemwege. Durch die Entzündung sammelt sich Flüssigkeit hinter dem Trommelfell, ein idealer Nährboden für Bakterien.
Die Folge: Schmerzen, Entzündung und eingeschränktes Hören.
4. Nasennebenhöhlenentzündung oder Erkältung
Ein typischer Auslöser für das bekannte Wattegefühl im Ohr ist eine Erkältung oder eine Nasennebenhöhlenentzündung. Bei einer starken Erkältung kommt es häufig zu einer Verstopfung der Verbindung zwischen Mittelohr und Nase, was zu einem Druckgefühl und gedämpftem Hören führen kann.
Während eine Erkältung meist nach zehn Tagen abklingt, kann sich eine Sinusitis über mehrere Wochen hinziehen. Abschwellende Nasensprays, Luftbefeuchter und das Meiden von Reizstoffen wie Zigarettenrauch helfen, die Beschwerden zu lindern. Wenn die Symptome länger bestehen, ist ein ärztlicher Rat sinnvoll.
5. Altersschwerhörigkeit
Die sogenannte Presbyakusis ist eine altersbedingte Form des Hörverlusts. Dabei lassen die feinen Haarsinneszellen im Innenohr langsam nach, wodurch hohe Töne schlechter wahrgenommen werden. Geräusche wie Vogelgezwitscher oder leise Stimmen klingen dann gedämpft, ein dumpfes Gefühl im Ohr kann die Folge sein.
Rund 40 bis 50 Prozent der über 75-Jährigen sind betroffen. Mit modernen Hörsystemen lässt sich diese Form der Schwerhörigkeit sehr gut ausgleichen. Bei Hörsysteme Jarchow bieten wir Hörtests an, so erkennen wir erste Anzeichen frühzeitig und können Sie individuell beraten.
6. Fremdkörper oder Wasser im Ohr
Vor allem bei Kindern kommt es häufiger vor, dass sich kleine Gegenstände, Insekten oder Wasser im Ohr festsetzen. Das führt häufig zu einem schlagartig gedämpften Hören. In solchen Fällen hilft es oft schon, den Kopf zur Seite zu neigen – durch die Schwerkraft kann Wasser aus dem Ohr abfließen.
Befindet sich ein Insekt im Ohr, können Sie es vorsichtig mit etwas Öl entfernen, etwa mit Babyöl oder Olivenöl.
Wichtig: Achten Sie darauf, dass keine Flüssigkeit oder Blut aus dem Ohr austritt. In solchen Fällen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
7. Ohrenschmalzpfropfen
Ein weiterer häufiger Grund für eine plötzliche Hörminderung ist ein Pfropfen aus Ohrenschmalz. Dieser entsteht oft durch die unsachgemäße Reinigung mit Wattestäbchen. Statt das Ohr zu säubern, wird das Sekret tiefer in den Gehörgang gedrückt – dort kann es sich zu einem festen Pfropf verdichten.
Typisch ist, dass Betroffene ihre eigene Stimme, Kaugeräusche oder das Schlucken plötzlich lauter und hallend wahrnehmen. Der Schall kann den Gehörgang nicht mehr verlassen und wird gewissermaßen im Ohr „eingeschlossen“. In manchen Fällen tritt zusätzlich ein Tinnitus auf.
Versuchen Sie bitte nicht, den Pfropfen selbst zu entfernen. Ein HNO-Arzt kann das Ohr schnell und schmerzfrei reinigen – oft genügt schon ein kurzes Absaugen. Bei Hörsysteme Jarchow beraten wir Sie gerne auch zur richtigen Ohrenpflege und stehen Ihnen bei allen Fragen rund ums Hören zur Seite.
8. Morbus Menière
Morbus Menière ist zwar selten, gehört aber zu den ernsteren Erkrankungen, die mit einem dumpfen Gefühl im Ohr einhergehen können. Die Symptome treten meist schubweise auf und beinhalten neben dem dumpfen Hören auch Schwindelattacken und Tinnitus.
Die Krankheit betrifft häufig Menschen zwischen 40 und 60 Jahren und kann über viele Jahre hinweg zu einem zunehmenden Hörverlust führen. Wenn Sie wiederholt unter diesen Beschwerden leiden, sollten Sie unbedingt ärztlichen Rat einholen. Eine frühe Diagnose hilft, den Verlauf besser zu kontrollieren.
Welche Maßnahmen können Sie selbst ergreifen?

Wenn Sie ein dumpfes Gefühl im Ohr verspüren, muss das nicht sofort ein Grund zur Sorge sein. Oft lassen sich die Beschwerden mit einfachen Mitteln lindern, insbesondere dann, wenn keine ernsthafte Ursache dahintersteckt.
Druckausgleich
Ein bewährtes Mittel ist die sogenannte Valsalva-Methode: Halten Sie sich die Nase zu, schließen Sie den Mund und atmen Sie vorsichtig gegen den geschlossenen Nasenraum aus. Dadurch kann sich der Druck im Ohr wieder ausgleichen – besonders hilfreich bei Flugreisen oder bei einer verstopften Nase.
Wärme
Eine warme Kompresse auf das betroffene Ohr kann entspannend wirken und die Durchblutung fördern. Besonders bei Verspannungen oder leichten Entzündungen empfinden viele Betroffene die Wärme als wohltuend.
Nasensprays
Bei Erkältungen und leichtem Schnupfen helfen abschwellende Nasensprays, die Belüftung des Mittelohrs zu verbessern. So kann sich der Druck besser regulieren und das Hören normalisiert sich wieder. Achten Sie jedoch darauf, Nasensprays nicht über einen längeren Zeitraum anzuwenden.
Keine Wattestäbchen verwenden
So verlockend es auch sein mag – bitte verzichten Sie auf Wattestäbchen zur Ohrreinigung. Statt das Ohr zu säubern, schieben sie den Ohrenschmalz oft nur tiefer in den Gehörgang, was die Beschwerden noch verschlimmern kann.
Wie Sie einem dumpfen Gefühl im Ohr vorbeugen können
Ein dumpfes Gefühl im Ohr lässt sich in vielen Fällen vermeiden – mit ein paar einfachen Maßnahmen und einem bewussten Umgang mit Ihrer Gesundheit und Ihrem Gehör.
Gesunder Lebensstil
Erkältungen gehören zu den häufigsten Ursachen für Druckgefühle im Ohr. Daher hilft es, Ihr Immunsystem zu stärken: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, bewegen Sie sich regelmäßig, gerade in der kühleren Jahreszeit, und verzichten Sie möglichst auf das Rauchen, das die Schleimhäute zusätzlich reizt.
Gehör schützen
Gönnen Sie Ihren Ohren regelmäßige Pausen, insbesondere dann, wenn Sie sich in lauten Umgebungen aufhalten. Ob bei der Arbeit, auf Konzerten oder beim Heimwerken: Gehörschutz wie Ohrstöpsel oder spezielle Schutzkopfhörer bewahrt Ihr Gehör vor dauerhafter Belastung.
Ohren richtig pflegen
Vermeiden Sie Wattestäbchen bei der Ohrenreinigung. Sie schieben Ohrenschmalz nur tiefer in den Gehörgang, ein Pfropfen kann entstehen. Reinigen Sie stattdessen das äußere Ohr sanft mit einem feuchten Tuch. Wenn Sie den Verdacht auf einen Ohrenschmalzpfropfen haben, lassen Sie diesen professionell von einem HNO-Arzt entfernen.
Vorbeugung beim Fliegen
Während Start und Landung im Flugzeug entsteht häufig ein unangenehmer Druck auf den Ohren. Durch das Kauen von Kaugummi oder das Trinken von Wasser können Sie diesem Gefühl aktiv entgegenwirken. Auch das bewusste Gähnen oder Schlucken hilft, den Druckausgleich zu unterstützen.
FAQ
In den meisten Fällen ist ein dumpfes Gefühl oder leichter Druck im Ohr harmlos und verschwindet von selbst wieder. Wenn jedoch Schmerzen auftreten, Flüssigkeit oder sogar Blut aus dem Ohr austritt, sollten Sie unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Auch wenn die Symptome über mehrere Tage hinweg bestehen bleiben oder sich verschlimmern, ist eine Untersuchung durch eine Ärztin oder einen Arzt ratsam. Gleiches gilt im Verdacht auf einen Hörsturz, hier zählt jede Minute.
Ein dumpfes Geräusch im Ohr kann verschiedene Ursachen haben – von harmlosen bis zu ernsteren Erkrankungen. Häufig liegt eine Entzündung des Gehörgangs oder des Mittelohrs vor. Auch ein Riss im Trommelfell, ein sogenannter Paukenerguss oder Durchblutungsstörungen können das dumpfe Hören auslösen. Weitere mögliche Ursachen sind ein Hörsturz, Schäden an den Haarzellen im Innenohr, ein Lärm- oder Barotrauma sowie Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck. Eine genaue Abklärung ist daher entscheidend, um die passende Behandlung zu finden.
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